Bezeichnungen wie 24 Stunden Pflege, Rund um die Uhr Pflege, 24h Betreuung oder Ganztagsbetreuung bedeuten nicht, dass Betreuungskräfte oder Haushaltshilfen im wörtlichen Sinne 24 Stunden am Stück arbeiten. Begriffe wie „Rund um die Uhr“ oder „24h Seniorenbetreuung“ sind gebräuchliche Marketingbezeichnungen (Keywords) für die Suche bzw. Auffindbarkeit unserer Dienstleistungen im Internet. Nehmen Sie diese Begriffe also bitte nicht wörtlich. Es ist auf Dauer schon physisch nicht möglich, täglich 12, 18 oder gar 24 Stunden zu arbeiten. Die "24h-Kräfte" benötigen also auch Freizeit, Urlaub und natürlich auch Zeit zum Schlafen. Diese Punkte müssen im Vertrag zwischen Ihnen und der deutschen oder ausländischen Firma (wenn Sie Angestellte einer Firma buchen) geregelt sein.
Ist der Zeitaufwand für die Versorgung sehr hoch, dann besteht auch die Möglichkeit, zwei Betreuungskräfte gleichzeitig zu buchen. Allerdings ist der finanzielle Aufwand dann höher. Ferner müssen die räumlichen Verhältnisse dies zulassen. Bitte wählen Sie in diesem Fall auf unserer Plattform eine Pflegekraft aus, kontaktieren dann den Anbieter und bitten im Kontaktfeld um Rückruf.
Das Zusammenleben in einem Haushalt fällt selbst unter Familienangehörigen nicht immer leicht. Viele möchten deshalb aus gutem Grund so lange wie möglich verhindern, dass eine andere Person in die vertraute Wohnung oder in das Haus mit einzieht. Dass man Hilfe benötigt, dass es nicht mehr alleine geht: dies zu akzeptieren fällt schwer. Da zieht plötzlich ein erst einmal völlig fremder Mensch in die eigene Wohnung ein. Man braucht dessen Hilfe, ist unter Umständen abhängig von seiner Unterstützung. Er (oder sie) bringt anderen Gewohnheiten mit. Ein Stück Intimsphäre geht verloren. Aber es geht nicht anders - die Alternative, das Pflegeheim, ist für viele Menschen "noch schlimmer" und deshalb oft keine echte Alternative.
Und dann gibt es noch den Blickwinkel der neuen Betreuungskräfte: sie ziehen für Wochen in eine (für sie) fremde Wohnung, zum Teil weit weg von ihrer Heimat und weit weg von ihren Familien. Dies betrifft im besonderen Maße auch Entsendekräfte, welche oft sogar Monate in einem ganz anderen Kulturkreis leben und arbeiten. Sie machen dies, weil sie zuhause entweder keine oder nur eine sehr schlecht bezahlte Arbeit bekommen.
Gegenseitiges Verständnis für die jeweilige Situation verbessert das Zusammenleben erheblich. Auch wenn bunte Prospekte und werblich optimierte Internetseiten (mit lächelnden Betreuungskräften und Pflegebedürftigen) dies suggerieren: das ist nicht immer einfach.
Generell sind ein separates Zimmer mit eigenem Bett und Schrank die Mindestvoraussetzungen für eine 24h-Versorgung - egal, ob es sich um eine deutsche oder um eine ausländische Pflegekraft handelt. Die Betreuungskräfte freuen sich zum Beispiel sehr über einen freien W-Lan-Zugang. Für ausländische Entsendekräfte kann zum Beispiel eine EU-Flat Ihres Telefonanbieters (diese kostet monatlich zwischen 5.- und 10.- €) einen echten Mehrwert darstellen.
Bitte lassen Sie sich nicht von Billigangeboten im Altenpflegebereich täuschen. Bei Tagessätzen, die um 40 Euro liegen, handelt es sich in der Regel um reine Marketingmaßnahmen. Ohne Qualitätsverlust sind solche Angebote kaum machbar. So niedrig ist das Lohnniveau – egal wo in Europa – auch wieder nicht: Für einen Tagessatz von 40.- Euro bekommen sie in der Rund um die Uhr Betreuung lediglich eine unterbezahlte Betreuungskraft, die in der Regel über keine oder geringste Deutschgrundkenntnisse verfügt.
Mit solchen "Billigkräften" holen Sie sich aufgrund der Sprachbarriere und der mangelnden Erfahrung im Pflegebereich einen zusätzlichen Pflegefall ins Haus! Die Familien, die solche “Kräfte” engagiert haben, schicken diese zu einem hohen Prozentsatz nach kurzer Zeit wieder zurück nach Hause oder aber die Pflegekraft bricht wegen fehlender Erfahrung und Überforderung die Versorgung selbst ab. Dann stehen Sie kurzfristig (!) wieder ohne Betreuungs- oder Pflegekraft da, genau wie zu Beginn. Aber: die betroffenen Familien bleiben (weil es unkompliziert ist) dennoch meistens bei den Entsendefirmen bzw. Vermittlungsagenturen und zahlen dann doch mehr als ursprünglich geplant.
Ein deutscher Pflegedienst wiederum finanziert mit dem Tagessatz zwei oder mehr Gehälter sowie Lohnnebenkosten, Reisekosten, Abgaben, Versicherungen sowie die Kosten für Verwaltung, Rufbereitschaft und schnellen Ersatz bei Ausfall einer Betreuungskraft.
Bitte bedenken Sie bei der selbstständigen Pflegekraft, dass diese nur an den tatsächlichen Einsatztagen Einnahmen hat. Bei Krankheit, Urlaub oder den Erholungspausen zwischen den Einsätzen erhält der Selbstständige in der Regel keine Geldmittel. Vom Tagessatz muss er seinen Lebensunterhalt, die Kosten der Weiterbildung sowie Reisekosten, Versicherungen, Abgaben und Rücklagen fürs Alter alleine bestreiten.
Generell gilt: Vertrauen und Erfahrung sind im Bereich der 24-Stunden-Pflege sehr wichtig – denn schließlich geht es um Ihre Betreuung oder die eines Familienangehörigen. Und: Menschen verdienen für gute Arbeit und liebevolle Fürsorge eine leistungsgerechte Entlohnung. Die Betreuungskräfte sind über Wochen von ihren eigenen Angehörigen getrennt und widmen sich hingebungsvoll dem zu Pflegenden. Werden sie angemessen bezahlt, dann kommen die Betreuungskräfte oft über Jahre gerne wieder zu „Ihren Familien“ zurück.
...ist manchmal unangenehm. Besonders dann, wenn einige Anbieter den Eindruck erwecken, alles sei völlig unproblematisch und man würde sich um alles kümmern. Auch dann, wenn dies aus rechtlichen Gründen gar nicht erlaubt ist. Bitte verzeihen Sie uns also unsere Offenheit und die Direktheit auf dieser Seite. Auch wenn es sich um eine sehr subjektive Einschätzung handelt: Wir sind der Meinung, dass diese Themen auch offen angesprochen werden müssen. Ob wir dies auch dürfen und können, das bewerten alleine Sie!